Liebe Trader,
einige von euch kennen ja mit Sicherheit meine wöchentliche Sendung bei Tickmill in der ich die Märkte wie Dax, Dow Jones, EURUSD und Co. analysiere und immer wieder Ausblicke gebe, wo die Reise so hingehen könnte. In meiner Chartanalyse erarbeite ich Linien, Ranges und
Trigger-Marken, wo der Markt drehen, pausieren oder hinlaufen könnte. Die Chartanalyse könnt ihr euch übrigens auch direkt in euren Chart laden. Das geht recht einfach mit einem Klick mit dem Tool EasyCopy. Falls ihr meine Marktanalyse noch nicht kennt, könnt ihr euch hier kostenlos anmelden. Immer Mittwochs um 14 Uhr bei Tickmill.
Im Trading gibt es folgende Weisheit
Trade was du siehst, nicht was du denkst
Dieser Satz ist aber mehr als eine Floskel und als Daytrader sollte man diesen Satz verinnerlichen. Nehmen wir als Beispiel den EURUSD.
Seit Wochen habe ich sowohl in meinen Marktanalysen als auch in meiner Telegram Gruppe darauf hingewiesen, dass ich nach Long-Trades im EURUSD Ausschau halte. Ein Umfeld in dem viele den Ausverkauf des Euros propagiert haben. Mit meiner Meinung, dass der Euro steigen könnte war ich so ziemlich allein auf weiter Flur. Meinungen im Trading sind immer so eine Sache. Jeder hat eine aber man sollte auch nachvollziehbar darlegen können wie man zu dieser Meinung kommt. Wie kam ich also zu meiner Meinung.
Meine Arbeitshypothese war, dass der Euro nicht dauerhaft unter 1 Euro bleiben wird. Die Argumenten hierfür und das Wieso, Weshalb, Warum habe ich öfters in meinen Webinaren erläutert. Das ist eine Meinung und die ist für sich genommen erst einmal nicht viel wert. Diese Meinung muss sich aber auch fachlich, also im Handelschart widerspiegeln. Wie viele wissen bin ich ein großer Freund der Markttechnik, entsprechend suchte ich in meiner Chartanalyse also nach markttechnischen Beweisen, die meine Hypothese untermauen bzw. stützen.
Ein deutliches Zeichen bildete sich dann am 26.10.2022 heraus als der marktechnische Trend auf Tagesbasis erstmals seit Januar 2021 (!) auf Long wechselte. Für mich ist der Tageschart insbesondere im Forex Handel DIE ausschlaggebende Zeiteinheit. Wenn also der Trend nach fast 2 Jahren von Short auf Long dreht ist das zumindest einmal ein deutliches Ausrufezeichen.
Ein Argument führt aber noch nicht zu einer These oder anders gesagt, man sollte sich im Trading nicht auf ein Argument stützen, um eine Trade Entscheidung zu treffen. Entsprechend suchte ich also nach weiteren Kriterien, die meine Long-Idee stützten. Hierzu nahm ich weitere Indikatoren meiner GP3-Strategie zu Hilfe und konnte sehen, dass sowohl die Signal-Linie und auch das Bewegungsband auf Grün, d.h. auf Long gewechselt hatten. Alle Kriterien der GP3 Strategie waren also erreicht und für mich war die Entscheidung gefallen einen Long-Trade zu versuchen.
So weit so gut. Aber wie geht’s dann weiter. Am Trendhoch einfach Long gehen ist in der Regel keine gute Idee. Aber ein Trend BRAUCHT Korrekturen. Nun heißt es bzw. hieß es für mich also die Hände still halten und warten, dass der Kurs fällt. Jeder Trader weiß, dass das in der Regel die schwerste aller Aufgaben Im Trading-Alltag ist. Ich wollte also eine Korrektur sehen, am liebsten bzw. mindestens bis zur blauen Zone um 0.98 herum. Da sind wir einmal durchgebrochen, das ist aber nicht weiter schlimm, es ist oder war nur wichtig, dass der Aufwärts Trend intakt bleibt.
Im zweiten Schritt ist es dann wichtig den tatsächlichen Einstieg zu finden und zu definieren. Hierzu gehe ich in den Stundenchart, da das meine kleinste zu handelnde Zeiteinheit ist. Zumindest im Forex-Markt, da ich hier längere Trades suche, die dann auch gerne mehrere Tage oder Wochen dauern können. Ich setze also 2 Zeiteinheiten in Beziehung zueinander – Stundenchart und Tageschart. Im ersteren suche ich meine Einstiege, im zweiteren Verorte ich den Markt und den Trend.
Kommen wir aber zurück zu unseren oberen Weisheit. Trade was du siehst. Was ich gesehen habe war ein Aufwärtstrend, der einen knapp 2 Jahre dauernden Abwärtstrend gebrochen hat. Wie oben geschrieben baucht ein Trend eine Korrektur. Natürlich sah es übel aus, als der EURUSD 5 Tage am Stück gefallen ist, man möchte sagen heruntergeprügelt wurde. ABER! Solange der Aufwärtstrend nicht bricht ist es eine Korrektur! Egal
wie schnell oder heftig der Markt sich bewegt. Und eine tiefe Korrektur erleichtert die Stop-Setzung.
Also zur 0.98 wollte ich hin, so ungefähr. Knapp drunter lag der Beginn des GP3 Bandes im Tageschart. Dort sollte also mein tatsächlicher Einstieg sein. Stopp-Loss gehört dann unter das letzte Trend-Tief. In der Regel arbeite ich dann bei diesen Trades mit mehreren Teil-Orders. Das heißt ich fange mit einer kleinen Teilposition an und stocke die Positionsgröße auf, wenn der Markt in meine Richtung läuft. So halte ich das Initialrisiko bzw. den möglichen Anfangsverlust gering, habe aber die Option einen größeren Gewinn einzufahren, sofern mein Plan aufgeht.
Somit erfolge – aller Unkenrufe zum Trotz – der Long Einstieg am 03.11.2022 um 13:54 Uhr. Natürlich läuft der Einstieg nicht immer so punktgenau wie in diesem Beispiel auch klar. Dann muss man ggf. später noch einmal ansetzten. Der Markt fing an zu steigen und durch meine Aufstockung im Gewinn vergrößert sich die Positionsgröße und somit auch der mögliche Verlust. Um Risiko wieder rauszunehmen und die Positions abzusichern sollte man auch im Gewinn wieder Teilpositionen verkaufen, um den Breakeven zu drücken und somit verhindern, dass der Trade im Verlust endet. Dementsprechend wurden 2/3 der Position am 04.11.2022 um 18 Uhr verkauft um der Rest als Swing-Trade weiter laufen zu lassen. Meine Exit-Zone lag bei 1.03.
Und nun kommt wieder die schwierigste Phase. Warten und am besten nicht auf den Chart schauen. Zu sehr ist man sonst geneigt, den Trade kaputtzuspielen, heißt von seinem Plan abzuweichen. Der Plan steht und die Position kann nicht im Verlust enden. Das beste was man also tun kann ist nicht oder höchstens 1x am Tag auf den Chart zu schauen.
Spulen wir eine Woche vor, denn am 11.11.2022 um 17:45 wurde der Trade geschlossen, da meine rote Zone um 1.03 erreicht wurde. Von mir übrigens unbemerkt, da der Trailing-Stop automatisch ausgelöst wurde. Das geht Dank StereoTrader recht easy.
Wie gesagt. Alle Marken, Zonen und Gedanken wurden von mir Vorab in meinem Webinaren oder in meiner Telegram-Gruppe geäußert.
Lange Rede, kurzer Sinn. Warum schreibe ich diese Zeilen:
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- Zum einen wollte ich euch einmal in meine Gedankenwelt mitnehmen, wie ich zu einer Tradeentscheidung komme. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderem.
- Zum zweiten wollte ich euch zeigen, wie wichtig ein Plan ist. Plane deinen Trade und trade deinen Plan. Noch so eine Weisheit, die aber auch keine Floskel sondern vielmehr ein Merksatz ist, den man tatsächlich verinnerlichen sollte.
- Und zum drittens, mit das Wichtigste: Hört nicht auf andere. Nicht auf irgendwelche Gurus, nicht auf Experten, auch nicht auf mich. Wenn ihr eine Trade-Idee habt und von dieser überzeugt seid. Tradet sie, egal was andere sagen.
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In diesem Sinne noch ein schönes Wochenende und vielleicht sieht man sich ja in einem meiner nächsten Webinare 🙂
Telegram-Gruppe: https://daytradertools.de/telegram
EasyCopy Chartanalyse: https://daytradertools.de/easycopy
GP3 Trading Strategie: https://gp3-trading.de
Tickmill Marktanalyse: https://daytradertools.de/tickmill-webinare/
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